Entstehung und Entwicklung

Entstehung und Entwicklung der Strasser Garde

Die Strasser Garde aus Rheinhausen in Baden-Württemberg wurde 1978 von Oskar Brand, der bis zu seinem plötzlichen Tod 2003 für 25 Jahre Vorstand und Drum-Major war, gegründet. Am Anfang stand die Idee eines Fastnachts-Musikzuges und es wurde nur auf selbstgefertigten Trommeln gespielt. Ab 1982 wurde die Band von einigen Trompetern unterstützt. 1988 kam dann der Umschwung, als sich Mitglieder der Band schottische Hochland-Dudelsäcke zulegten. Es wurden erste Musikstücke einstudiert, die bei der Feier zum 10 jährigen Bestehen der Band der Öffentlichkeit vorgestellt wurden.

Jährlich nahm die Zahl der aktiven Musiker zu und das Repertoire wurde erweitert. Durch Kurse zum Erlernen des Dudelsackspielens nach Lehrmitteln des „College of Piping“ in Glasgow wurde auch die Anzahl der Bagpiper erhöht. 1992 bereicherte ein ehemaliger Bagpiper der „Emerald Society of the New York City Police Pipe Band“ das Repertoire der Strasser Garde mit irischem Liedgut. Der außergewöhnliche Aspekt der Musik der Strasser Garde ist das Zusammenspiel der Pipes mit den harmonisierenden Klängen der Trompeten, unterstützt durch das vielseitige Drum-Corps. Dieses besteht aus schottischen Side- und Tenordrums sowie einer Bassdrum. Auch Kesselpauken kommen zum Einsatz. Durch diese Zusammenstellung konnten neue Aspekte der Pipe Band Musik dargeboten werden und die Strasser Garde bekam ihren eigenen Stil, der sie von anderen Pipe Bands unterscheidet. Das Repertoire umfasst neben traditionellem schottischem und irischem Liedgut auch eigene Arrangements populärer Stücke. Der 1. Vorstand und musikalischer Leiter ist Stefan Brand. Der 2. Vorstand und verantwortlich für die Leitung, Aus- und Weiterbildung der Bagpipes ist Jutta Hormuth.

Schon 1990 produzierte die Strasser Garde ihre erste Musikkassette im Face-Music Tonstudio in Reilingen. Diese bot einen guten Überblick über das damalige Repertoire der Band. 2001 wurde dann die aktuelle CD „Tattoo“ aufgenommen. Dafür ging die Band wieder neue Wege. Zusätzlich zu dem Bühnenrepertoire wurden einzelne Lieder erstmals mit der Unterstützung von akustischen-, elektrischen- und Bassgitarren aufgenommen. Auch Schlagzeug, Keyboard und Tin-Whistle kamen zum Einsatz. Außerdem wurden zwei der populärsten Songs zusammen mit dem Musikverein Rheinhausen arrangiert und aufgenommen. Daraus resultiert eine abwechslungsreiche und interessante Mischung, bei der für jeden Pipe-Music Fan etwas dabei ist.

Durch den Erfolg der CD angespornt, tritt die Band seit 2002 auch in der zusätzlichen Besetzung mit Schlagzeug und Gitarre auf, um die Auftritte noch abwechslungsreicher zu gestalten. Dabei muss seitens der Gastgeber eingeplant werden, dass die Möglichkeit besteht, die Anlage aufzubauen und einen kurzen Line-Check durchzuführen. Dazu sind ca. 15 Minuten nötig. Natürlich muss nach dem Auftritt / den Auftritten die Anlage auch wieder abgebaut werden. Ferner muss natürlich eine Stromversorgung in der Nähe der Bühne vorhanden sein.

Die Strasser Garde konnte sich – außer bei vielen regionalen und überregionalen Auftritten in Deutschland – auch in den USA, Spanien, Österreich und Frankreich mit großem Erfolg musikalisch vorstellen.

Martin Kessler (er gewann als erster deutscher Piper – sogar als erster kontinentaler Piper – eine Goldmedallie bei dem Piobaireachd – Wettbewerb 2003 in Braemar, Schottland) sagte einmal bei einem Workshop der Strasser-Garde Pipers: „Ihr bringt es fertig, sowohl die schottischen als auch die deutschen Traditionen zu einer einzigartigen Sache zu verschmelzen; das macht euch zu etwas Authentischem und Besonderem.“

In der Nacht vom Montag auf Dienstag, am 15. Juli 2003 verstarb unser langjähriger Vorstand und Dirigent Oskar Brand nach plötzlicher schwerer Krankheit. Tief betroffen trauern wir noch immer um unseren Freund, Gründer der Strasser-Garde, Vorstand und Ansprechpartner. Er hat die Strasser-Garde dahin gebracht, wo wir jetzt stehen; hatte stets für jedes Problem eine Lösung und für jeden immer ein offenes Ohr. Er war immer zur Stelle und bereit, seine Interessen hinten anzustellen, wenn es um das Wohl der Band ging. Wer Ihn kennen lernte, wusste seinen Humor und seine Spontanität zu schätzen. Oskar war sowohl Diplomat als auch Wegweiser und wusste, seine Visionen mit denen von anderen zu kombinieren.

Wir vermissen ihn, er fehlt uns und wird uns immer fehlen. Wir werden sein Werk weiterführen und uns immer an Ihn erinnern, als der Freund der er für uns alle war.

Wir werden Ihn nie vergessen und sein Andenken und seine Ziele in Ehren halten.